Seeufer bei Wanlo soll Freizeit- und Tourismuscenter werden

Seeufer bei Wanlo soll Freizeit- und Tourismuscenter werden

10 Apr 2025

Mönchengladbach - Der Masterplan zur Seeentwicklung ist ein informelles und dynamisches Planungsinstrument, dient als Gerüst für die langfristige Entwicklung der Tagebaufolgelandschaft und wurde Anfang 2025 von der Verbandsversammlung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler, der Mönchengladbach und die weiteren Anrainerkommunen angehören, verabschiedet. Die Masterplanung dient auch als interkommunaler Beitrag für das laufende Änderungsverfahren des Braunkohlenplans und für die Weiterentwicklung der Regionalpläne. Ziel des Plans ist die Verbindung der Tagebaufolgelandschaft mit der Umgebung und die Entwicklung eines gemeinsamen Sees mit vielfältigen, räumlich gut verteilten Nutzungen. Neben intensiv genutzten Bereichen – vor allem für Naherholung und später auch vermehrt den Tourismus – sollen große Bereiche der Natur vorbehalten bleiben.

In den ehemaligen Tagebauanrainerdörfer sollen aber auch neue Bereiche für zukünftiges Wohnen entstehen, die sich behutsam in das bestehende städtebauliche Gefüge integrieren. Hierfür setzt der Masterplan frühzeitig Leitplanken und städtebauliche sowie landschaftsgestalterische Impulse, die eine ausreichende Flexibilität besitzen, um spätere Entwicklungen aufgreifen zu können. Für Wanlo wurden im Masterplan zum Beispiel zwei Flächen im Süden des bestehenden Dorfgebietes identifiziert, die das Potential für eine zukünftige behutsame Siedlungserweiterung besitzen.

Die Masterplanung erfolgte in einem dreistufigen Prozess auf unterschiedlichen Darstellungsebenen und unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit. Die detaillierteste Ebene der Darstellung ist für die sieben Orte entlang des Uferbereichs erfolgt, die sogenannten Lupenräume. In einem städtebaulichen Maßstab stellt der Masterplan die einzelnen Entwicklungen dar. Dazu zählen der Eventstandort Jüchen-Hochneukirch, die Strandlandschaft bei der jetzigen Bandtrasse zwischen Jüchen und Jackerath und die geplante Marina sowie der Strand- und Freizeitbereich in Titz-Jackerath. Weitere Lupenräume sind der Strand mit Sporthafen und schwimmenden Bauten bei Erkelenz-Holzweiler, das mögliche Seedorf Erkelenz-Keyenberg und schließlich das Freizeit- und Tourismuszentrum Mönchengladbach-Wanlo.

Die Befüllung des Sees mit Rheinwasser beginnt nach Beendigung des Tagebaus im Jahr 2036 und dauert voraussichtlich über drei Jahrzehnte bis etwa 2066. Bereits in den 2040er Jahren wird der See, der einmal 2.200 Hektar groß und 170 Meter tief sein soll, der Höhe nach zur Hälfte gefüllt sein. Dann sollen erste Nutzungen der Wasserflächen ermöglicht werden. Gleichzeitig stehen Böschungen und Uferbereiche, die am Ende unter Wasser liegen werden, für zeitlich befristete Nutzungen zur Verfügung. Rund 450.000 Menschen leben im direkten Einzugsgebiet des Sees, der an Mönchengladbach, Jüchen, Grevenbroich, Bedburg, Titz und Erkelenz grenzt.

Quelle-Illustration: Stadt Mönchengladbach/©Zweckverband Landfolge Garzweiler-Illustration:RHA

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