Besorgte Anrufe nach Legionellenmeldung: Trinkwasser ist auf keinen Fall betroffen

Besorgte Anrufe nach Legionellenmeldung: Trinkwasser ist auf keinen Fall betroffen

27 Jun 2019

Kreis Heinsberg - „Es gibt überhaupt keinen Grund zur Sorge oder gar zur Angst oder Panik“, erklärt Amtsärztin Heidrun Schößler nach besorgten Anrufen, die gestern das Gesundheitsamt zum Thema Legionellen erreichten.

Doch was ist wirklich passiert? Im Kühlkreislauf eines produzierenden Betriebes im Kreisgebiet ist der sogenannte „Maßnahmenwert“ für Legionellen überschritten worden. Maßnahmenwert bedeutet, dass das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg bei der Überschreitung dieses Wertes tätig werden muss. Zunächst einmal, um abzuschätzen, ob eine Gefährdung vorliegt oder nicht. Im aktuellen Fall (s. Pressemitteilung des Kreises Heinsberg vom 25. Juni 2019) liegt keine Gefährdung vor.

Die gemeldete Kühlanlage wurde mit Bekanntwerden der Grenzwertüberschreitung unverzüglich abgeschaltet. Für den heutigen Tag ist in dem betroffenen Betrieb eine erneute Messung vorgesehen, um a) den aktuellen Stand der Legionellenbelastung in diesem firmeneigenen, geschlossenen Wassersystem zu überprüfen und b) die Wirksamkeit der seitens der Firma getroffenen Maßnahmen zu überprüfen.

Das Trinkwasser, also auch das Leitungswasser, ist im gesamten Kreis Heinsberg von der aktuellen Legionellenproblematik ausdrücklich nicht betroffen. Das Wasser im Kreis Heinsberg ist frei von gesundheitsgefährdenden Stoffen und wie gewohnt von amtlich kontrollierter, hervorragender Qualität.

Grundsätzlich geht von Wasser, welches mit Legionellen belastetet ist, erst einmal keine Gefährdung aus. Es kommt immer wieder vor, dass Legionellen gehäuft insbesondere im Kühlwasser von Kühltürmen und Kühlanlagen größerer Betriebe vorkommen. Da die Kühlung ja auf dem Verdampfungsprinzip basiert, könnten also feine, legionellenhaltige Tröpfchen entstehen und in die Umwelt gelangen, die bei tiefer Einatmung zu einer Lungenentzündung führen können, insbesondere bei alten und schwachen Menschen mit Vorerkrankungen.

Dieses Risiko ist im aktuellen Fall nach Einschätzung des Gesundheitsamtes äußerst gering. Dennoch, weil es nicht zu 100 Prozent auszuschließen ist, sind vorsorglich die Arztpraxen und Krankenhäuser im Umkreis informiert worden, bei der Diagnose von Lungenentzündungen die Möglichkeit einer Legionellenpneumonie mit in Betracht zu ziehen.

Wer sich über Legionellen informieren möchte, erhält umfassende Informationen im Internet unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/legionellen/

Quelle: Kreis Heinsberg

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