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17 Okt 2019
Bonn(ots) - Die neuen Kämpfe in Syrien forderten nicht nur Todesopfer, sondern zwangen nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe auch schon mehr als 160.000 Menschen zur Flucht. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), befürchtet, dass insgesamt über 400.000 Menschen kurzfristig Hilfe und Schutz von den Kämpfen benötigen. Gleichzeitig sind die Folgen der aktuellen Eskalation für die Zivilbevölkerung noch nicht abzuschätzen. So arbeitet der UNHCR mit den lokalen Behörden und Partnern zusammen, um ein neues Flüchtlingslager in der Region Dohuk einzurichten, in dem neu ankommende Flüchtlinge aus Nordost-Syrien aufgenommen werden. Dort werden sie mit Familienzelten, warmen Mahlzeiten, Wasser und Decken versorgt und erhalten medizinische sowie psychosoziale Betreuung. Die UNO-Flüchtlingshilfe geht davon aus, dass dadurch ein noch größerer Bedarf an Hilfsgütern entsteht.
"Die Helferinnen und Helfer vom UNHCR arbeiten rund um die Uhr in einer äußerst gefährlichen Region, um die Menschen vor Ort zu unterstützen. Die Lage wird noch durch einen Wetterumschwung in der Region verschärft, der für deutlich kältere Temperaturen sorgt.", appelliert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Die UNO-Flüchtlingshilfe kann mit dringend notwendiger finanzieller Unterstützung mithelfen, die Hilfe vor Ort aufrecht zu halten. Nach acht Jahren Konflikt ist Syrien nach wie vor die größte Flüchtlingskrise der Welt. 5,6 Millionen Syrer leben als Flüchtlinge in der Region. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden in Syrien mehr als 6,2 Millionen Menschen vertrieben. Der UNHCR unterstützt seit Beginn der Krise 2011 Binnenvertriebene und syrische Flüchtlinge in den Aufnahmeländern und wird weiterhin lebensrettenden Schutz und Hilfe für Bedürftige leisten, vor allem für Frauen und Kinder. Der UNHCR reagierte sofort auf diesen Notfall und hilft seitdem durch die Verteilung von Basisgütern, Unterkünften und andere Schutzprogramme. Die UNO-Flüchtlingshilfe als nationaler Partner des UNHCR in Deutschland fördert mit ihren Spendeneinnahmen die entsprechenden Projekte vor Ort.
Quelle-Foto: obs/UNO-Flüchtlingshilfe e.V./UNHCR/Ritzau Scanpix